Der Maibaum ist ein traditionsreiches Symbol in Deutschland, Österreich und anderen Ländern, das jedes Jahr zum 1. Mai aufgestellt wird. Dabei handelt es sich um einen oft mehrere Meter hohen Baumstamm, auf dessen Spitze eine Krone mit bunten Bändern, Girlanden und anderen Schmuckelementen befestigt wird.
Die Tradition des Maibaums reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück und hat ihre Wurzeln in heidnischen und christlichen Bräuchen. Der Baum selbst wird oft schon Tage oder Wochen vor dem eigentlichen Aufstellen geschlagen und auf dem Dorfplatz oder anderen zentralen Orten aufbewahrt.
Am Morgen des 1. Mai wird der Baum dann von einer Gruppe junger Männer oder Frauen, den so genannten Maibaum-Burschen oder -Madln, aufgerichtet. Dazu wird der Stamm oft mit Flaschenzügen und Seilen in die Höhe gehievt und in einem Loch im Boden verankert. Dabei ist Geschicklichkeit und Muskelkraft gefragt, aber auch Teamwork und Organisation, denn oft gibt es auch ein Rahmenprogramm mit Musik, Volkstanz oder kulinarischen Köstlichkeiten.
Ein wichtiger Bestandteil des Maibaum-Aufstellens ist das so genannte "Bändertanzen". Dabei hängen junge Frauen ihre mit Schleifen geschmückten und oft handgemachten Trachtenbänder an der Maibkrone auf und tanzen im Kreis darum herum. Die jungen Männer müssen versuchen, eines der Bänder zu ergattern und der jeweiligen Frau seine Liebe zu gestehen.
In manchen Regionen gibt es auch weitere Rituale und Bräuche rund um den Maibaum, wie etwa das "Stehlen" des Baums durch Nachbardörfer oder die "Bewachung" der Krone durch die Maibaum-Burschen in der Nacht vor dem Aufstellen.
Insgesamt ist der Maibaum ein Symbol für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Lebensfreude, das die Menschen jedes Jahr aufs Neue zusammenbringt und verbindet. Auch wenn die Bedeutung und Ausgestaltung des Maibaum-Brauchs von Region zu Region unterschiedlich sein kann, so bleibt er doch eine wichtige Tradition und ein fester Bestandteil der deutschen Kultur.